Auf dem Weg zu VoIP
Viele Unternehmen setzen bei ihrer Telefonanlage oder Call-Center-Lösung auf ISDN. Doch die Telekom wird das analoge Telefonnetz und damit auch ISDN 2018 abschalten. Die Zukunft der Telefonie heißt Voice-over-IP (VoIP) und Session Initiation Protocol (SIP). VoIP steht für Telefonate über Datennetze. Über das Datennetz werden Sprache und Steuerinformationen übertragen, wie man sie beispielsweise für den Aufbau einer Verbindung benötigt. Das VoIP-Sprachprotokoll SIP übernimmt dabei die Funktionen des ISDN-Anschlusses.
Durch die neue Technik können Unternehmen zwischen zwanzig und fünfzig Prozent ihrer bisherigen Betriebskosten einsparen, denn sie benötigen nur noch eine Datenleitung und nicht wie früher eine Daten- und eine Sprachleitung. Gleichzeitig steigt jedoch der Bedarf an Bandbreite. Die Datenleitungen „transportieren“ neben E-Mails und Internetanwendungen nun auch Sprache. Dabei gilt: Ein Gespräch benötigt etwa 100 Kbit/s symmetrischer Bandbreite, damit die Qualität dem ISDN-Niveau entspricht. Sprechen zwanzig Mitarbeiter gleichzeitig über das Telefon, belegen sie 2 Mbit/s der vorhandenen Bandbreite. Da im Geschäftsalltag Sprachqualität eine wichtige Rolle spielt, sollte diese Bandbreite fest der Telefonie zugeteilt werden, um Qualitätsverluste oder gar Gesprächsabbrüche zu vermeiden.
Die Umstellung auf VoIP ist zwar mit Investitionskosten verbunden, doch die neue Technologie hat mehrere Vorteile. Der neue SIP-Anschluss – auch SIP-Trunk genannt – ersetzt einen oder mehrere ISDN-Anschlüsse. Ein ISDN-Anschluss verfügt über zwei Sprachkanäle und kann gleichzeitig zwei Gespräche abbilden. Wollte man bisher ein drittes Gespräch führen, musste ein zweiter ISDN-Anschluss geschaltet und bezahlt werden. SIP-Anschlüsse sind flexibel skalierbar. Es spielt keine Rolle, ob ein Unternehmen zwei Kanäle braucht oder hundert. Zusatzfunktionen wie Präsenzinformationen, Chats oder individuelle Mailboxen sind bei IP-Anlagen noch besser ins System eingebunden und einfacher zu bedienen. Außerdem können für das Softphone, also die Software, mit der man telefonieren kann, verschiedene Schnittstellen eingerichtet werden, etwa zum Exchange-Programm von Outlook, wodurch Kontakte einfach ausgewählt und angerufen werden können. Der Einsatz von Softphones senkt außerdem die Kosten für Hardware.
Wird zu VoIP gewechselt, bedeutet das nicht, dass von heute auf morgen alles umgestellt werden muss. Es gibt Migrationskonzepte, die es ermöglichen, den Wechsel zur IP-Telefonie schrittweise vorzunehmen. Bei Colt sind wir der Überzeugung, dass der Umstieg in der Technologie auf All-IP sich nach den Anforderungen der Kunden richten muss. Daher bieten wir eine schrittweise Migration, bei der zunächst im Backbone alles für IP vorbereitet wird. Das bedeutet, ab dem Gateway läuft der Sprachverkehr über IP, zum Kunden hin bleiben die ISDN-Funktionalitäten aktiv, so lange der Kunde es wünscht. Lokationsweise oder länderweise kann dann eine Umstellung erfolgen. Oder es ist auch möglich, neue Standorte bereits über SIP-Trunking anzuschließen, während alte Standorte noch ISDN nutzen, etwa bis die klassische Telefonanlage vollständig abgeschrieben ist.
Dieser sanfte Migrationspfad hat sich in Projekten mit Kunden bereits hundertfach bewährt. Mehr dazu erfahren Sie unter www.colt.net/de/product/sip-trunking.